Tschüss Patriarchat – Hallo 2019!
- #Allgemein, Aktuelles
- 13.12.2018
Wenn man es pathetisch ausdrücken will, könnte man sagen: 2018 war unser Jahr! Bei uns hat sich viel geändert: Wir haben uns intern ganz neu sortiert, einen neuen Vorstand gewählt und sind durch Deutschland getingelt, um Workshops zu halten und um uns zu vernetzen. Trotz all der Aufregung sind wir uns einig: Unser größter Meilenstein war der Start unserer neuen Kampagne #UnfollowPatriarchy. Zum Jahresabschluss reihen wir uns ein und blicken auf das vergangene Jahr zurück.
Gleich am Anfang gab es eine Überraschung für uns! Die BILD gab nämlich bekannt, dass sie ab sofort keine eigenen Nacktbildproduktionen mehr veröffentlichen wollen. Grund zu feiern? Schließlich haben wir doch mit #StopBildSexism jahrelang gegen den Sexismus in der BILD gekämpft. Doch die Freude hielt sich in Grenzen, denn natürlich bleibt Julian Reichelts Baby weiterhin sexistisch, polemisch und rassistisch. Britta hat dazu übrigens einen Kommentar für Der Freitag geschrieben.
Wo haben wir uns so rumgetrieben? Im Frühjahr besuchten wir das Barcamp Frauen* der Friedrich-Ebert-Stiftung in Hamburg, tauschten uns mit anderen Feminist*innen aus und berichten über unsere Arbeit gegen medialen Sexismus. Ein weiteres Highlight 2018 war auf jeden Fall eine Einladung nach Brüssel im Frühling – wir waren Teil des “European Ideas Lab – Greens meets changemakers”. Dort konnten uns europaweit vernetzen und einen Workshop halten. Ganz kreativ wurde es dann im Sommer beim Artlake-Festival, wo wir ebenfalls Workshops zu feministischen Aktivismus und Sexismus in den Medien veranstaltet haben. Momentan arbeiten wir aktiv im Presse und Social Media Team des Frauen*Streiks mit.
Unsere neue Kampagne #UnfollowPatriarchy ist mit Karacho gestartet! Gemeinsam mit FaulenzA, Tarik Tesfu, Amina Yousaf, Esra Karakaya, LCavaliero und Feuer&Brot haben wir den Kick-Off im November im SchwuZ gefeiert. Im Traum haben wir uns so ein tolles Podium vorgestellt, nun haben die sechs aber ganz real über Sexismus und Repräsentation in den Medien diskutiert. Ein großes Thema war vor allem, wie wörtlich man #UnfollowPatriarchy nehmen kann. Anschließend hat FaulenzA ihr neues Album “Wunderwesen” vorgestellt und es wurde bei der Hot Topic-Party ordentlich die Sau rausgelassen. Auch in den Medien wurde über uns berichtet, so hat Philipp der taz ein Interview über unsere Arbeit gegeben und Penelope hat bei FluxFM erzählt, warum es wichtig ist, dass Medien divers und feministisch sind.
Dass Medien ein Seximusproblem haben ist niemandem von uns neu, aber wie immer ist es nur ein Teil des großen Ganzen. Unsere Kampagne richtet sich daher konkret an sexistische Medienmacher*innen. Wir wollen keine Begriffe wie „Sex-Skandal“, “Ehrenmord” oder “Familiendrama” mehr sehen. Darum packen wir das an, worüber andere immer nur reden und nehmen Sexismus persönlich. Wir nennen Redaktionen, Redakteur*innen und dokumentieren für euch ihre Reaktionen. Ist es ein Pranger? Nein! Wir sprechen konkret diejenigen an, die Sexismus täglich bewusst produzieren. Nur Seximus-Härtefälle – wie beispielsweise Julian Reichelt – bekommen einen Platz in unserem Projekt “Still <3 patriarchy”, in dem wir Medienmacher*innen sammeln, die gezielt und bewusst anti-feministisch agieren.
Woher bekommen wir die ganze sexistische Kackscheiße? Unser Medienscreening läuft auf Hochtouren – täglich dokumentiert unser Team sexistische Berichterstattung aus deutschen Medien. Zusätzlich konzentrieren wir uns monatlich auf ein bestimmtes und aktuelles Thema, wie zum Beispiel Femizide, und schauen hier noch einmal genauer hin.
Übrigens: Wir machen das Ganze bisher komplett ehrenamtlich und stecken nicht nur ganz viel Herz, Tränen und Feminismus rein – sondern auch Kohle. Dabei brauchen wir deine Unterstützung. Wenn auch du #UnfollowPatriarchy persönlich nimmst, hilf uns und spende an unseren gemeinnützigen Verein! Und weil gute Taten belohnt werden, verlosen wir unter allen Menschen, die bis zum 31.12.2018 bei betterplace.org für unsere Arbeit spenden, drei GEM-Überraschungspakete – whoop whoop!
Jetzt mithelfen und spenden!