Die Presse feiert sich selbst – wir feiern lieber die Streetart-Szene

Was für ein Wochenende! Künstler*innen haben in ganz Berlin einfach mal ein paar Plakate ausgetauscht. Mit einfachen Headlines wurde die Scheinheiligkeit der BILD-Zeitung ziemlich einfach enttarnt.

Passender konnte der Zeitpunkt der Aktion gar nicht sein. Dieses Wochenende feierte sich die Presse auf ihrem jährlichen Presseball in Berlin selbst – wir feiern lieber die Künstler*innen und die Adbusting-Aktion! Denn in unseren Augen haben die großen Verlagshäuser gerade in Sachen Geschlechtergerechtigkeit nicht viel zu feiern, das beweisen auch unsere täglichen Medienscreenings. Täglich wird Gewalt an Frauen* verharmlost, wird die Lebensleistung von Frauen* systematisch entnannt, werden Frauen* als Lustobjekte dargestellt und auf ihre Körper reduziert. Besonders auffällig dabei: die BILD-Zeitung. Die auflagenstärkste Zeitung Europas platziert Sexismus täglich in Print und online. Das nackte BILD-Girl, für dessen Abschaffung sich auch unser Kampagnenvorläufer #StopBildSexism eingesetzt hat, spielt inzwischen zweite Geige. Trotzdem ist mit dem Sexismus nicht Schluss, die Redaktion um Julian Reichelt platziert täglich Sexismus in dem Boulevardblatt. Deshalb freuen wir uns auch besonders, dass es bei der Adbusting-Aktion die BILD erwischt hat! Insbesondere freut es uns, dass es noch mehr Menschen gibt, die von sexistischen Medien ebenso genervt sind wie wir – und das sollten die großen Verlagshäuser dieses Landes auch endlich verstehen lernen.

Und nein, liebe Kritiker*innen, es geht uns dabei nicht um Zensur. Im Gegenteil, wir wollen, dass strukturelle Benachteiligungen von Frauen* und queeren Menschen genauso thematisiert wird, wie Gewalt gegen Frauen*. Was wir wollen, ist die Welt nicht mehr aus den Augen von Sexist*innen sehen. Wir wollen eine vielfältige Berichterstattung, die alle Menschen mitdenkt und niemanden diskriminiert und herabwürdigt.

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